Bahn-Security Expertin Yvonne

Yvonne begann bei Trans Regio in Koblenz als Kundenbetreuerin, machte dann eine Ausbildung zur Triebfahrzeugführerin, engagierte sich im Betriebsrat und gilt mittlerweile als Expertin im Bereich Bahn-Security.

Yvonne
Mir ist es wichtig, dass man Frauen auf Augenhöhe begegnet
Yvonne

Yvonne, Sie sind seit fast 20 Jahren bei Trans Regio und haben eine interessante Karriere hinter sich...

Ja, ich bin bei der Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH in Koblenz heute Teamleiterin Fahrpersonale und Security-Koordinatorin. Ich kam im Juli 2002 ins Unternehmen, weil mir ein Vollzeitjob als Kundenbetreuerin angeboten wurde und dies gut zu meiner Lebensgestaltung gepasst hat. Im Jahr 2003 bekam ich die Chance, eine Weiterbildung zur Triebfahrzeugführerin zu machen und habe diese auch erfolgreich abgeschlossen. Bis April 2017 war ich dann als Triebfahrzeugführerin im Einsatz und mache das auch heute noch, wenn ich gebraucht werde. Ab April 2017 hatte ich die Stelle als Assistentin Tarif und Vertrieb inne. Diese wurde dann in Teamleiterin Zugservice umbenannt. Seit 2020 wurde die Position um die Triebfahrzeugführer*innen erweitert und nennt sich seitdem Teamleiterin Fahrpersonale. Außerdem war ich ab 2006 im Betriebsrat von Trans Regio und von 2007 bis 2018 sogar dessen Vorsitzende.

Was macht für Sie den Mobilitätsbereich so spannend?

Im Bereich Mobilität macht für mich der Kontakt zu den Reisenden sehr viel aus. Es ist immer ein gutes Gefühl, Menschen sicher und gut aufgehoben von A nach B bringen zu können.

Was macht Ihre Arbeit bei Transdev aus, was macht besonders Spaß?

Ich arbeite sehr gerne für Transdev, da ich als Mensch wertgeschätzt werde und auch die Möglichkeit habe, neue Ideen einzubringen und umzusetzen. Ich kann eigenständig in meinem Bereich arbeiten, was mir sehr wichtig ist. Besonders Spaß macht mir das Arbeiten im Team, insbesondere mit meinem Team, den Kundenbetreuer*innen bei Trans Regio. Am Ende des Tages ein positives Ergebnis erarbeitet zu haben und meine Kolleg*innen sowie Fahrgäste zufriedengestellt zuhaben, bereitet mir besonders viel Freude und Spaß.

Einmal fragte mich ein älterer Herr tatsächlich, wann mein männlicher Kollege denn käme, denn mit einer Frau am Steuer würde er nicht mit dem Zug nach Traben-Trarbach fahren.
Yvonne Mai, Bahn-Security Expertin bei Trans Regio

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Da mein Aufgabengebiet sehr vielfältig ist, kann man eigentlich gar nicht von „Arbeitsalltag“ sprechen. Es gibt automatisierte Abläufe, wie etwa die Bargeldeinnahmen der Kundenbetreuer*innen zu verwalten. Außerdem kümmere ich mich um die persönlichen Bedürfnisse der Kolleg*innen. Gerade jetzt in Corona-Zeiten brauchen diese zum Beispiel Desinfektionsmittel oder Masken. Zu meinen Aufgaben als Teamleiterin Fahrpersonale gehört auch, mal abends in den Zügen mitzufahren, um am Ende des Tages auch die Sorgen und Nöte mitzunehmen und zu versuchen, bei Problemen Lösungen für einzelne Kolleg*innen zu finden.

Sie sind inzwischen auch Expertin für Bahn-Security?

Es ist inzwischen meine Aufgabe, mich um die Security im Unternehmen Trans Regio zu kümmern und diese zu überwachen. Dazu gehört auch, mit der Bundespolizei eventuelle Einsätze und zivile Mitfahrten zu koordinieren. Als Security-Koordinatorin bin ich festes Mitglied im Landesarbeitskreis Sicherheit NRW, in der Sicherheitsrunde des Bahnhofsmanagements Köln sowie auch in den regionalen Sicherheitsrunden Rheinland-Pfalz und Saarland der Bundespolizei und der Bahnunternehmen. Transdev hat mir das Pilotprojekt Body-Cam für Kundenbetreuer*innen übertragen. In das Projekt habe ich ganz besonders viel Herzblut investiert. Leider wurde es aktuell wegen der Corona-Krise vorübergehend ausgesetzt. Wichtig ist bei Trans Regio auch die jährliche Aus- und Weiterbildung der Kundenbetreuer*innen, welche ich koordiniere und steuere.

Eine Frau im Männerberuf, wie oft hören Sie das?

Als Triebfahrzeugführerin hörte ich sehr oft, meist von Männern, dass diese sehr großen Respekt davor haben, dass eine Frau diesen Beruf ausübt. Gerade auf den „alten Strecken“ als die Züge noch mit einer Schraubenkupplung gekuppelt werden mussten und schon mal „Schaulustige“ am Bahnsteig beim Kuppeln der Züge zu schauten. Das Verrückteste, was ich als Triebfahrzeugführerin damals erlebt habe, passierte in Bullay. Da fragte mich ein älterer Herr tatsächlich, wann mein männlicher Kollege denn käme, denn mit einer Frau würde er nicht nach Traben-Trarbach fahren. Als ich ihm dann mitteilte, dass ich die letzte Tour habe und kein Kollege mehr kommen wird, stieg er aus dem Zug aus und fuhr tatsächlich nicht mit. Heute sehe ich es mit Humor, damals war ich schon etwas erbost über seine Aussage.

Was glauben Sie, warum so wenig Frauen in dem Bereich arbeiten?

Es liegt vielleicht an der Schichtarbeit sowie daran, auch an den Wochenenden und Feiertagen arbeiten zu müssen. So kann es schon eine Herausforderung werden, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Mein Mann ist Zugbegleiter bei DB Regio Mitte Hessen Süd, und wir sind ein eingespieltes Team und kennen daher die Höhen und Tiefen, welche dieser Job mit sich bringt. Anfangs war es nicht immer leicht, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Natürlich geht hier ohne Unterstützung der Familie nichts. Mein Sohn ist inzwischen 19 Jahre alt und geht seinen eigenen Weg. Das macht vieles einfacher. Trans Regio bietet auch die Möglichkeit verschiedener Arbeitszeitmodelle, wie etwa das Arbeiten an bestimmten Tagen im Homeoffice.

Was wünschen Sie sich für Frauen im Unternehmen? Was ist Ihnen wichtig?

Wichtig ist mir, dass man Frauen auf Augenhöhe begegnet. Das habe ich bei Trans Regio stets positiv erlebt. Das ist insgesamt auch bei Transdev so und bleibt hoffentlich auch so. Natürlich wäre es schön, wenn wir auf Gruppenebene noch mehr weibliche Führungskräfte hätten. Innerhalb von Trans Regio ist die Vernetzung unter Frauen gut. Bei Transdev ist es im Werden. Ich arbeite jedenfalls gerne für Trans Regio, da dieses Unternehmen über all die Jahre wie eine zweite Familie für mich geworden ist. Und ich kann auch mit Stolz sagen, dass wir Kolleginnen haben, die noch nicht so lange wie ich dabei sind und auch schon dieses Gefühl und den positiven Teamgeist erfahren.

Wenn Sie die Wahl haben: Bus, Bahn, Fahrrad oder Auto?

Ich reise unheimlich gern mit der Bahn.